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1. Geschichte des Altertums - S. 7

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Griechenland. 7 läler hinziehen und hier und da kleine Ebenen sich ausbreiten. Daher war der Verkehr von einer Landschaft zur anderen oft erschwert, und vielfach führten nur Saumpfade über die Gebirgsrücken hinüber; die Folge davon ist gewesen, daß im Altertum Griechenland immer in viele kleine Staaten zerfallen ist und es keinen einheitlichen Staat dort gegeben hat. Andrerseits ist der Boden in vielen Teilen des Landes so felsig und unfruchtbar, daß man dort keinen Ackerbau, sondern nur Viehzucht treiben kann; in den Ebenen allein ist der Anbau des Bodens möglich. So ist es gekommen, daß Griechenland die wachsende Bevölkerung nicht zu ernähren vermochte und immer neue Scharen wanderlustiger Hellenen jenseit des Meeres eine neue Heimat suchten. In diesem Lande ist der Winter regenreich und mild, der Sommer da- ®Q8 gegen heiß und regenarm, so daß die Quellen und Bäche oft versiegen und große Trockenheit herrscht. Es gedeihen der Weinstock, der Ölbaum, die Feige, ferner der Lorbeer, die Myrte und andere immergrüne Gewächse. Die Landschaft Griechenlands ist von unvergleichlicher Schönheit. Weithin reicht in der klaren Luft der Blick; hier schaut man hochragende, schöngeformte Berge, oft mit schneebedecktem Gipfel, dort das tiefblaue, an der steilen Küste brandende Meer. Und in diesem schönen Lande wohnte ein Volk von einem Schönheitssinn, wie ihn kein anderes Volk der Weltgeschichte besessen hat. § 9. Die Landschaften des Festlandes. Man teilt das griechische Festland in drei Teile, Nordgriechenland, Mittelgriechenland und den Peloponnes, eine Halbinsel, die ihren Namen von dem Heros Pelops trägt. Nordgriechenland umfaßt die beiden Landschaften T h e s s a - Nordg^chen. l i en und E pi ru s , welche durch Gebirge voneinander geschieden werden. An der Nordostecke Thessaliens erhebt sich der schneebedeckte, 3000 m hohe Olymp, der höchste Berg Griechenlands, auf dem man sich die Wohnungen der Götter dachte. Mit Mittelgriechenland wird Thessalien nur durch einen schmalen Paß verbunden, der zwischen Berg und Meer hinführt und von den warmen Quellen, die dort emporsprudelten, den Namen Thermopylen hatte. Den größten Teil Thessaliens nimmt eine getreidereiche Ebene ein. Epirus dagegen ist ein armes, wenig fruchtbares Gebirgsland; dort lag die alte Orakelstätte D o d o n a , wo man aus dem Rauschen heiliger Eichen den Willen des Zeus zu erforschen suchte. Der westliche Teil Mittelgriechenlands war wie Epirus zum größeren Teil ein rauhes Gebirgsland, wo viel Viehzucht getrieben wurde, * * an wenig Städte sich vorfanden und die Bevölkerung roh von Sitten war. Der höchste Berg Mittelgriechenlands ist der Parnaß; hier lag in einem Hoch-

2. Geschichte des Altertums - S. 15

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Ter Staat der Spartaner. 15 ionische Kolonien. Die Griechen, die sich nördlich von den Ioniern, auf der Insel Lesbos und dem gegenüberliegenden Festland, ansiedelten, nannte man Ä o l e r. An der Südwestecke Kleinasiens endlich und auf den Inseln Rhodos und Kreta ließen sich Dorer nieder. Seitdem pflegte man die Griechen überhaupt in die Stämme der D o r e r, grtelitöen Ionier und Aoler zu teilen. <5tamme‘ Ter Staat der Spartaner. § 15. Bevölkerung und Stände. Als die Dorer in Lakonienerob^ng. eingebrochen waren, hatten sie, wie die Überlieserung berichtet, zuerst die fruchtbare Binnenebene des Eurotas, in deren Mitte die Stadt Sparta lag, erobert und die Achäer, die dort wohnten, unterworfen und zu Sklaven gemacht; diese Sklaven nannte man Heloten. Erst allmählich gelang es ihnen, auch die übrigen Teile der Landschaft zu unterwerfen; die Bewohner der Dörfer und Flecken im Gebirge und an der See wurden die Ringsherumwohnenden, Periöken, genannt und von den Siegern milder behandelt. So zerfiel die Bevölkerung Lakoniens oder, wie es auch heißt, Lacc?1*1 @t8nbe dämons in drei Stände. Die dorischen Spartiaten waren die herrschende Klaffe; sie allein hatten als Vollbürger politische Rechte; sie waren ein Kriegerstand, der das Waffenhandrverk allein für seiner würdig erachtete und die Heloten für sich arbeiten ließ. Die Periöken waren freie Leute, mußten aber einen Zins, eine Steuer, bezahlen und hatten keine politischen Rechte, d. h. sie dursten weder ein Amt bekleiden noch an der Volksversammlung teilnehmen. Die Heloten endlich waren Leibeigene, die vom Staat den einzelnen Spartiaten zugeteilt wurden und deren Güter bearbeiten mußten; sie waren rechtlose Leute, die sich in einer sehr gedrückten Lage befanden. § 16. Die Gesetzgebung. So nahmen die Spartiaten gegenüber den übrigen Bewohnern des Landes die Stellung eines Adels oder einer Aristokratie ein; die spartanische Verfassung war aristokratischer Art. Wenn aber die Spartiaten, die doch nur wenige tausend Wehrfähige zählten, ihre Herrschast über Periöken und Heloten behaupten wollten, so mußten sie auch ferner ein Volk von Kriegern bleiben; sie mußten Meister im Gebrauch Kuegersta-t. der Waffen, sie mußten an militärische Zucht und unbedingten militärischen Gehorsam gewöhnt sein. So war denn Sparta auch ferner ein Kriegerstaat. Die Sage schreibt die Einführung der spartanischen Verfassung dem Lykurg.

3. Geschichte des Altertums - S. 17

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Der Staat der Spartaner. 17 Diese genossen mancherlei Ehren; ihr Krongut war größer als die Güter anderer Spartiaten, sie erhielten bei den gemeinsamen Mahlzeiten, an denen auch sie gewöhnlich teilnahmen, eine doppelte Portion und einen besonders großen Anteil an der Kriegsbeute. Im Felde führten sie das Heer an: und als höchste Priester des Volkes verrichteten sie gewisse Opser. Aber im übrigen war ihre Macht beschränkt durch den Rat der Alten (Gerusia), der aus 28 über 60 Jahre alten Männern bestand; dieser Staatsrat, in dem die Könige den Vorsitz führten, leitete das ganze Staatswesen. Wenn wichtige Dinge, Krieg und Frieden, Verträge, Gesetze zur Beratung standen oder Beamte gewählt werden mußten, so trat die Volksversammlung zusammen; sie wurde zur Zeit des Vollmondes berufen; an ihr konnten., alle Spartiaten teilnehmen. Eine besondere Stellung im Staatswesen nahmen die fünf jährlich neugewählten Ephoren, d.h. Aufseher, ein. Ihnen besonders fiel die Auf-Ephoren, gäbe zu, die überlieferte Sitte und Zucht aufrecht zu erhalten und jeden Verstoß dagegen zu ahnden. Im Lause der Zeit wurden sie immer mächtiger und vermochten selbst die Könige vor ihr Gericht zu ziehen. Auch dadurch suchte man die Eigenart des spartanischen Staatswesens zu erhalten, daß man den Verkehr mit dem Auslande möglichst erschwerte. saemugen Fremde, die sich in Sparta aufhielten, wurden oft plötzlich ausgewiesen, den Spartanern das Reisen im Auslande verboten. Als Geld dienten in Lace-dämon eiserne Münzen; Gold- und Silbergeld war untersagt. § 17. Die spartanischen Eroberungskriege. In einem Kriegerstaate, wie es der spartanische war, konnte es nicht ausbleiben, daß die Eroberungslust großgezogen wurde. Es kam dazu, daß die Bevölkerung sich vermehrte und die vorhandenen Güter für die wachsende Zahl der Familien nicht ausreichten. Da waren es die fruchtbaren Fluren Messeniens, welche die Gier der Spartaner vor allem reizten. In zwei langen, wechselvollen Kriegen wurde Tic messe. Messenien erobert, die Bewohner unterworfen und ihr Land an Spartiaten- Steg” familien verteilt. Immer weiter dehnte sich seitdem die Macht und der Einfluß der ier Mo» Spartaner aus. Alle Staaten des Peloponnes, mit Ausnahme von Argos, das ihnen immer feindlich blieb, ordneten sich ihnen unter und schlossen sich unter ihrer Hegemonie, d. h. Führung, zu einem peloponnesifchen Bunde zusammen. Um das Jahr 500 war kein Staat in Griechenland mächtiger als Sparta. Neubauer. Beschicht!. Lehrbuch für Mädchensch. I. 5. Hust.

4. Geschichte des Altertums - S. 26

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
26 Geschichte der Griechen. die Waffen zu übergeben, zugerufen habe: „Komm und hole sie!"; und wie ein anderer Spartaner auf die Prahlerei des Persers, daß die Pfeile des persischen Heeres die Sonne verdunkeln würden, die lakonische Antwort gegeben habe: „Nun, so werden wir im Schatten fechten". Zwei Tage lang griffen die Perser an, immer neue Scharen herbeiführend; aber alle Stürme wurden von der unerschütterlichen Tapferkeit der Verteidiger abgewiesen. Da fand sich ein Verräter, der eine feindliche Abteilung auf Bergpfaden in den Rücken der Griechen führte. Als L e o n i d a s diese Meldung erhielt, ließ er den größten Teil des Heeres in Eile den Rückzug antreten. Er selbst aber blieb mit 300 Spartanern an Ort und Stelle stehen, da es ihnen, wie er sagte, die Ehre verbot zu fliehen; und ihm schlossen sich 700 Männer aus der böotischen Stadt Thespiäan, entschlossen für das Vaterland den Tod zu erleiden. So zog denn diese Schar in den letzten Kampf; nach heftiger Gegenwehr, und nachdem sie viele Femde getötet hatten, wurden sie alle erschlagen. An der Stelle, wo Leonidas siel, errichtete man nachher einen steinernen Löwen. Das Grabmal der gefallenen Spartaner aber schmückte der Dichter mit Versen, die in der Übersetzung Friedrich Schillers so lauten: Wandrer, kommst du nach Sparta, verkünde dorten, du habest Uns hier liegen gesehn, wie das Gesetz es befahl. Indessen hatte die griechische Flotte nicht unglücklich gefochten. Als aber die Nachricht von dem Ende des Leonidas eintraf, ging auch sie zurück und versammelte sich in dem Sunde von Salamis; das Landheer der Peloponnesier aber zog sich nach dem Isthmus zurück, wo Befestigungen errichtet waren. Lurwande- § 28. Die Schlacht bei Salamis 480. Als sich nun die Masse des Athener. Persetcheeres durch Mittelgriechenland heranwälzte, konnten die Athener nicht hoffen, ihre Stadt verteidigen zu können. So verließen sie denn das Vaterland. Weib und Kinder und, soviel sie von der Habe retten konnten, brachten sie nach Salamis oder der Küste von Argalis hinüber; die Männer aber bestiegen die Schiffe. Denn die Schiffe waren nach Themistokles' Deutung die hölzerne Mauer, welche, wie das delphische Orakel geweissagt hatte, die Athener beschirmen würde. Nur wenige Athener faßten den Orakel-»ranb von spruch wörtlich und zogen sich auf die Akropolis hinter eine hölzerne Schutz-* ^el wehr zurück; diese kamen sämtlich um, da der Feind die Burg erstürmte und die Tempel und die Stadt niederbrannte. Unter den Führern der griechischen Flotte herrschte indessen große Un-

5. Geschichte des Altertums - S. 104

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Geschichtliche Tabellen. um 1400 um 1000 9. Jahrhdt. 607 6. Jahrhdt. 550 um 1100 bis 500 um 1100 Geschichte des Orients. Eroberungen der ägyptischen Könige. Ramses Ii. Größte Macht des Reiches Israel. Saul, David, Salomo. Gründung des assyrischen Reiches. Zerstörung von Ninive. Das babylonische Reich. Nebukadnezar. C y r u s gründet daspersische Reich; er stürzt den Meder; könig Astyages, besiegt Krösus von Lydien, erobert Babylon, fällt gegen die Massageten. Kambyses. Er erobert Ägypten. D a r i n s. Er ordnet das Reich. Geschichte der Griechen. I. Uon der dorischen Wanderung bis ?um Seginn der Perserkriege. Die dorische Wanderung; Eroberung von Argolis, Lakonien und Messenien durch die Dorer. Die überseeische Wanderung; Besiedelung der Inseln des ägäischen Meeres und der kleinasiatischen Küste durch die Griechen (Wer, Ionier, Dorer). Ausbildung des spartanischen Kriegerstaats (Lykurg). Soldatische, staatliche Erziehung. Gleichheit des Grundbesitzes. Aristokratische Staatsverfassung. Zwei Könige, Rat der Alten, Ephoren, Volksversammlung. Die messenischen Kriege. Gründung des peloponnesischen Bundes unter Führung Spartas.

6. Geschichte des Altertums - S. 36

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
36 Griechische Geschichte. erhalten, ein erhabenes Denkmal der älteren dorischer Baukunst, ist der dem P8fwm. Poseidon zugeschriebene Tempel zu Pästum, das südlich von Neapel lag. 3. Der peloponnestsche Krieg. 431-404. § 37. Der Charakter des Krieges. Die Veranlassung zum Kriege zwischen Athen und den peloponnesischen Staaten gab ein Zwist der Athener mit den Korinthern. Der innere Grund des Krieges aber war die Eifersucht der Peloponnesier auf die gewaltige Machtstellung und auf das wirtschaftliche Aufblühen Athens. Es handelte sich in diesem Kriege darum, ob Athen oder Sparta die Führung in Griechenland haben sollte. Der Krieg war ein Bruderkrieg, in dem Hellenen gegen Hellenen standen, und in den ein großer Teil des Mutterlandes und der Kolonien verwickelt wurden; auf der einen Seite stand fast der ganze Peloponnes und dazu Theben, auf der anderen die meisten Küstenstädte und Inseln des ägäischen Meeres. Er war ein Krieg zweier Stämme, des dorischen und des ionischen Stammes; Sparta war die dorische, Athen die ionische Vormacht. Es war aber auch ein Krieg, in dem sich zwei Staatsver-fassungen und zwei politische Parteien gegenüberstanden; denn Athen vertrat die Demokratie, Sparta die Aristokratie, und überall- wo die Athener die Oberhand hatten, fiel die Macht der demokratischen Partei, wo dagegen die Spartaner geboten, der aristokratischen Partei zu. Es war schließlich ein Krieg zwischen einer Landmacht und einer Seemacht, «riegspläne. und daraus ergab sich auch der Kriegsplan beider Mächte. Die Spartaner schickten ein Heer nach Attika, um Athen von der Landseite her anzugreifen; der Kriegsplan des Perikies dagegen war, das offene Land zu räumen und dessen Bewohner in dem Raume zwischen der Stadt und dem Piräus hinter den langen Mauern zu bergen, zugleich aber die Küsten des Peloponnes zu verheeren. S&£ §38. Der archidamische Krieg. 431-421. Der erste Teil des Krieges, der zehn Kriegsjahre umfaßt, hat seinen Namen von dem spartanischen König Archidamus,der anfangs Jahr für Jahr mit einem starken peloponnesischen Bundesheer in Attika einfiel. Er verwüstete die Felder, verbrannte die Ortschaften, hieb die Olbäume nieder, konnte aber aus Mangel an Geld und Nahrungsmitteln sein Heer nicht lange im feindlichen Lande hofften, sondern zog regelmäßig nach einigen Wochen wieder ab. So hatten diese Feldzuge wenig Erfolg, obwohl im zweiten Kriegs-

7. Geschichte des Altertums - S. 8

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
8 Geschichte der Griechen. tal Delphi mit dem berühmten Orakel des Lichtgottes Apollo. Weiter östlich lag Böotien, dessen Name Rinderland bedeutet, eine fruchtbare, kesselförmige Ebene mit einem See, der heute trocken gelegt worden ist. Die Hauptstadt der Landschaft war das sagenberühmte, siebentorige Theben, dessen Burg nach ihrem Gründer Kadmus Kadmea hieß. Dann folgte die Landschaft A 11 i ka mit der Hauptstadt Athen, welche sich um ihre Akropolis hemm ausdehnte. Attika war reich an Olbäumen; Getreidefelder dagegen sah man nur in den Ebenen bei Athen und Eleusis; auf den Heiden der Berge gab es trefflichen Honig; östlich der Hauptstadt lagen große Mannorbrüche, und im Süden des Landes fanden stch Silbergruben. Gegenüber lag im innersten Winkel des saronischen Busens die Insel Salamis. Der Pelo- Der Peloponnes, der wie das Bollwerk einer Festung in das ponnes. s^.^ejmc€r hervorspringt, hängt mit Griechenland nur durch eine schmale Landenge, den I st h m u s , zusammen. Westlich von diesem zieht sich der langgestreckte k o r i n t h i s ch e M e e r b n s e n hin. Auf dem Isthmus lag die kleine, gebirgige Landschaft Megaris mit der Hauptstadt Megara; südlich von ihm die Stadt Korinth, die, unfern zweier Meere gelegen, früh zu einer bedeutenden Handelsstadt emporblühte. Die mittelste Landschaft des Peloponnes war Arkad i e n, ein Land hoher, bewaldeter Berghohen, dessen Bevölkerung vorzugsweise Viehzucht trieb. Westlich davon lag das fruchtbare, wiesenreiche E l i s , wo auf der Feststätte von Olympia alle vier Jahre dem Zeus zu Ehreu berühmte Festspiele und Wettkämpfe stattfanden. Östlich von Arkadien breitete sich Argolis aus. Dort lagen außer der späteren Hauptstadt A r g o s die alten Königssitze Mykene nnb Tiryns; in Mykene hatte, wie die Sage erzählt, einst Agamemnon geherrscht, in Tiryns hatte Eurystheus geboten, der dem Herakles die zwölf Arbeiten auferlegte. Der Süden des Peloponnes endlich wurde von den Landschaften L a k o n i e n und M e s s e n i e n eingenommen, die das wilde, jähabstürzende Taygetnsgebirge voneinander schied. An der Küste Messeniens lag P y l o s , einst Nestors Königssitz; die Hauptstadt Lakoniens war das m der fruchtbaren Ebene des Eurotas gelegene S p a r t a, d. h. das Saatland. Die Inseln. § 10. Die Inseln. Das ägäische Meer ist eines der inselreichsten Meere. Zunächst zieht sich längs der Ostküste Mittelgriechenlands Euboa hin. Unter den kleineren Inseln unterscheidet man die C y k l a d e n , d. H. diejenigen, welche man sich im Kreise um das heilige Delos, die Geburtsinsel des Apollo und der Artemis, herumgelagert dachte, und die S p o r a -d e n d. H. die zerstreut liegenden Inseln. Unter den letzteren ragen Rhodos, Samos, Chios und Lesbos hervor, alle mit einem frucht-

8. Geschichte des Altertums - S. 11

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Mythen und Sagen der Griechen. 11 war, wie die Sage berichtet, ein phönizischer Königssohn, den stm Vater aussandte, um feine von Zeus in Stiergestalt geraubte Schwester Europa zu suchen. Das delphische Orakel wies ihn an, da eine Stadt zu gründen, wo sich eine heilige, ihm vorausfchreitende Kuh niederlassen würde; sie lagerte sich an der Stelle des späteren T h e b e n, und so gründete er hier eine Stadt. Ihm wurde die Einführung der Buchstabenschrift zugeschrieben, welche die Hellenen in der Tat von den Phöniziern empfangen haben. _ Unter den späteren Königen Thebens waren es besonders Ödipus und sein Geschlecht, denen die Sage furchtbare Schicksale zuschrieb. Ödipus war der Sohn des Königs L a i u § und der Jo käste. Ihn lieh der Vater kurz nach der Geburt aussetzen, weil ihm ein Orakel verkündet hatte, sein Sohn werde ihm das Leben nehmen; aber das Kind wurde von Hirten gefunden, nach Korinth gebracht und von dem König dieser Stadt auserzogen. Herangewachsen, zog Ödipus aus, um über sein Schicksal Gewißheit zu haben. Das delphische Orakel riet ihm, sein Vaterland zu meiden, da er sonst seinen Vater töten, seine Mutter heiraten werde. So mied er denn Korinth; da traf er Lcüus in einem Hohlweg, kam mit ihm in Zwist und erschlug ihn. Dann gelangte er nach Theben, löste das Rätsel der Sphinx, die schon viele Thebaner verschlungen hatte, weil sie es nicht hatten losen können, wurde deshalb von der dankbaren Bürgerschaft zum König erhoben und heiratete Jokaste. So herrschte er lange Jahre in Theben, bis eine P e st ausbrach, die, wie das Orakel erklärte, dann erst weichen würde, wenn man den Mörder des La'ius entdecke. Ödipus stellte Nachforschungen an, und es ergab sich, daß er, wie es ihm die Pythia geweissagt hatte, seinen Vater gemordet und die Mutter geheiratet hatte. Jokaste erhängte sich in der Verzweiflung. Ödipus stach sich selbst die Augen aus und zog, von seiner Tochter Antigone geleitet, in die Verbannung; mit den Göttern versöhnt, starb er in einem Flecken bei Athen. Zwischen seinen Söhnen aber, E t e o k l e s und Polynices, erhob sich bald ein Bruderstreit. Eteokles verdrängte den Polynices aus der ^e6ttl Herrschaft; dieser aber fand Hilfe im Ausland, und ein von ihm und sechs anderen Helden geführtes Heer zog gegen Theben heran. Aber die Stadt wurde nicht genommen. Nachdem sich die feindlichen Brüder im furchtbaren Zweikampf gegenseitig getötet hattet, kamen auch die anderen stürmenden Helden fast alle um. Erst die Sohne der Sieben, unter ihnen des Tydeus Sohn Diomedes, eroberten ein Menschenalter später die Stadt und machten des Polynices Sohn zum Herrscher. Eine andere, von der Sage vielgepriesene gemeinsame Unternehmung «gj griechischer Helden war der A r g o n a u t e n z u g , der seine Bezeichnung

9. Geschichte des Altertums - S. 14

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
14 Geschichte der Griechen. teilweise noch erhalten sind; über dem Tor der Burg von Mykene stehen noch heute zwei aus Stein gehauene Löwen. Ebendort finden sich unterirdische Grabgewölbe, vor allem das sogenannte „Schatzhaus des Atreus", das eine Höhe von 15 m hat; in anderen Gräbern hat man zahlreiche goldene Schmucksachen, bronzene Waffen, Siegelringe und Scherben von Gefäßen gefunden, die man den Toten einst mit in das Grab gab. Auf Kreta endlich, der Insel des Minos, sind die Grundmauern großer Paläste aufgedeckt worden, die mit merkwürdigen Malereien geschmückt waren. In jenen Zeiten herrschten also an den Küsten und auf den Inseln des ägäischen Meeres mächtige Königsgeschlechter. Es bestand bereits-mancherlei Kunstfertigkeit; es bestand auch ein Handelsverkehr mit den Ländern des Orients. Aber diese Kultur ist untergegangen, wie es scheint, infolge des Einbruchs nördlicher Völker, der sogenannten dorischen Wanderung, die vor dem Jahre 1000 stattfand. I. Won der dorischen Wanderung öis zum Beginn der Aerserkriege (500). Die Wanderungen. Die dorische §14. Die Do rer wohnten ursprünglich in Thessalien; von dort Wanderung. 8og<;n ^ na(£ dem Peloponnes. Nach der Sage wurden sie von drei Brüdern geführt, die ihr Geschlecht von Herakles ableiteten und die Heraklidcn heißen. Sie eroberten die Landschaften Messenien, Lakonien und Argolis. Ja, sie brachen, wie die Sage erzählt, über den Isthmus in Attika ein. Als sich damals die Athener und Dorer gegenüberstanden, soll das Orakel von Delphi erklärt haben, daß dasjenige Volk siegen würde, dessen König fiele. Da beschloß Kodrus, der König der Athener, sich für sein Volk zu opfern; er legte Bauerntracht an, ging ins feindliche Lager hinüber und fing dort mit einem Dorer einen Streit an, in dem er erschlagen wurde. Als die Dorer ihn erkannten, zogen sie aus dem Lande ab. überseeische Die Urbewohner der von den Dorern eroberten Landschaften wurden Öquibu,,° entweder unterworfen oder vertrieben. Die Vertriebenen suchten sich eine *Oionmoti°" neue Heimat auf den Inseln des ägäischen Meeres oder an der Westküste Kleinasiens. So entstand ein erstes Zeitalter griechischerkoloni-s a t i o n. Auf den meisten Cykladen und in der Mitte der kleinasiatischen Küste siedelten sich I o n i e r an; Milet und Ephesos, Samos und Chios waren

10. Geschichte des Altertums - S. 43

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Die Eroberung durch Philipp von Macedoiiieu. 43 cvubel. In Sparta behauptete man eine männliche Fassung; aber die Macht dieses Staates war seitdem gebrochen. Epaminondas fiel bald darausetaminonbii in den Peloponnes ein. Er erschien vor Sparta selbst, dessen Frauen Wonne«, sich rühmten, noch nie den Lagerrauch eines feindlichen Heeres gesehen zu haben, und das keine Mauern hatte, weil, wie man sagte, die Tapferkeit feiner Bürger seine Mauer war. Er konnte zwar die Stadt nicht einnehmen und zog wieder ab; aber in Arkadien, das bisher immer von den Spartanern abhängig gewesen war, entstand ein selbständiger, einheitlicher Staat; und das Jahrhunderte lang unterdrückte Messenien wurde frei. Pelo-p ibas machte indessen mehrere Feldzüge nach Nordgriechenland und breitete auch in Thessalien, ja in Makedonien den Einfluß Thebens aus; der maee- t0nb-donische Prinz Philipp, der sich später als König großen Ruhm erwerben sollte, wurde als Geisel nach Theben geführt. Leider fand auf einem Feldzuge nach Thessalien Pelopidas den Tod. Schiacht bei Im Jahre 362 zog E p a m i n o n d a s von neuem über den Jsthnrus. ma£ea Beimantinea in Arkadien traten ihm die Spartaner entgegen. Wieder wandte er die schiefe Schlachtordnung an, wieder siegte er; aber er selbst wurde durch einen Speer tödlich verwundet. Dem nahenden Tode sah er mit völliger Ruhe der Seele entgegen; er ließ sich seinen Schild bringen, von dem er gefürchtet hatte, er sei in die Hände der Feinde gefallen; als er darauf erfahren hatte, daß die Seinigen gesiegt hätten, gab er ihnen einen letzten Rat, nämlich Frieden zu machen, befahl das Eisen aus der Wunde zu ziehen und starb. Theben hatte seine Größe allein diesem Manne verdankt; nach seinem Hinscheiden sank es schnell herab. Es gab in Griechenland keinen Staat mehr, der einen vorwaltenden Einfluß gehabt hätte. Z. Die Eroberung durch Philipp von ttlctcebonkn. §46. Philipps Anfänge. Macedonien hatte bisher in der Ge-®taceb»nt«-schichte wenig bedeutet. Seine Bewohner hatten, obwohl sie den Griechen stammverwandt waren, an der griechischen Bildung wenig Anteil. Die Bauern, die in den Ebenen der großen Flüsse den Acker bebauten, die Hirten, die auf den Höhen der Berge ihre Herden weideten, standen auf einer niedrigen Kulturstufe; es war ein Volk von einfachen, derben Sitten und zugleich von großer Kriegstüchtigkeit. Der Adel des Landes, der zu Roß ins Feld zog, besaß ausgedehnten Grundbesitz und ein hohes Maß von Selbständigkeit. Erst allmählich gelang es dem Königshaus, zumal da es selbst durch häufige Thronstreitigkeiten gespalten war, sich größere Macht zu er-
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